· Volkshaus/Großer Saal

  Donnerstag 28.03.2019 20:00 Uhr

Volkshaus/Großer Saal

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Donnerstagskonzert № 6

Die für 19 Uhr geplante Konzerteinführung muss leider krankheitsbedingt entfallen. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.

Die Jenaer Philharmonie ist berühmt für ihre ausgefallenen Konzertprogramme. Und auch bei ihrem Konzert am 28. März sind selten gespielte Werke zu hören.

Der ukrainische Komponist Dmitri Bortniansky war zu seinen Lebzeiten als Chorkomponist in Deutschland sehr geschätzt. Doch heute sind seine Werke leider nur noch unter Chormusikern und Chormusikerinnen bekannt.

„Lilya ist eine vollkommene Pianistin, mit einer ganz und gar natürlichen Spielweise, einfach Weltklasse! Zum Glück war sie nicht meine Konkurrentin beim Busoni-Wettbewerb 1957. Das wäre sehr schwer für mich geworden.“ So begeistert äußerte sich keine Geringere als Martha Argerich in ihrem Interview mit „La Repubblica“ im August 2011 über ihre Kollegin Lilya Zilberstein. Bei ihrem Debüt in Jena wird sie nicht das weltberühmte b-Moll-Klavierkonzert Tschaikowskis spielen, sondern das in seinem Schatten stehende Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur. Tschaikowski hatte dessen Partitur seinerzeit dem Pianisten Alexander Siloti zur Kürzung überlassen. Seines frühzeitigen Todes wegen konnte er nicht verhindern, dass die von dem Liszt-Schüler erstellte verstümmelte Fassung des Werkes als vom Komponisten autorisiert herausgegeben wurde. Erst 1998 zog der Pianist Andrej Hoteev den Urtext des Konzerts heran. Darauf basierend spielt Lilya Zilberstein im heutigen Konzert Tschaikowski Opus 44 ohne jene „Silotismen“, die der Welt knapp hundert Jahre lang als purer Tschaikowski verkauft wurden.

Schostakowitsch hatte einem jungen Komponistenkollegen gegenüber seine letzte Sinfonie als „fröhliches Werk“ angekündigt. Er schrieb sie im Krankenhaus, und auch später, auf der Datscha, ließ sie ihm keine Ruhe. „Es ist dies ein Werk, das mich einfach mitriss, eines der wenigen Werke, die für mich von Anfang an völlig klar waren – von der ersten bis zur letzten Note.“ So sind seine eigenen Worte über diese komponierte Autobiografie, die einer Collage aus musikalischen Reminiszenzen seines eigenen Schaffens und Fremdzitaten gleicht.

Sebastian Urmoneit

Dmitri Bortniansky:
Tebe pojem (Dich preisen wir)
aus: „Liturgie des hl. Johannes Chrysostomos“
(Arrangement für Männerchor von Hans Schlaud)

Peter Tschaikowski:
Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur op. 44

Dmitri Schostakowitsch:
Sinfonie Nr. 15

Lilya Zilberstein, Klavier
Männerchor des Knabenchores der Jenaer Philharmonie
Berit Walther, Leitung
Jenaer Philharmonie
Simon Gaudenz, Leitung

Das Konzert wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Lilya Zilberstein, Foto: Andrej Grilc
Lilya Zilberstein, Foto: Andrej Grilc

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