Das erste dem Spielzeitschwerpunkt „Planet Schostakowitsch“ gewidmete Konzert stellt zwei Werke nebeneinander, die auf sehr unterschiedliche Weise weltanschauliche Tiefenschichten berühren und gerade im Kontrast neue Deutungsräume eröffnen: Dmitri Schostakowitschs Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77 entstand 1947/1948 in einer Zeit innerer und äußerer Bedrängnis. Jüdische Themen, etwa im scharf gezeichneten Scherzo, verleihen dem Werk eine doppelte Codierung: als kulturelles Bekenntnis und als stille Widerrede. Solistin Liza Ferschtman widmet sich diesem facettenreichen Werk mit großem gestalterischem Feingefühl. Dem gegenüber steht Felix Mendelssohn Bartholdys „Reformations-Sinfonie“ op. 107. 1829/1830 als Beitrag zum 300. Jubiläum der Augsburger Konfession komponiert, ist sie ein klangliches Zeugnis protestantischer Identität. /JN
Programm
Dmitri Schostakowitsch:
Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77
Felix Mendelssohn Bartholdy:
Sinfonie Nr. 5 D-Dur / d-Moll op. 107 („Reformations-Sinfonie“)
Mitwirkende
Liza Ferschtman, Violine
Jenaer Philharmonie
Simon Gaudenz, Leitung
Hinweise
18:45 Uhr Konzerteinführung
Nach dem Konzert Videoprojektion der Arbeiten „veneer #1” und “veneer #2“ von ARTIST IN RESIDENCE Robert Seidel auf das Ernst-Abbe-Hochhaus. In Kooperation mit der Jenoptik AG