· Volkshaus/Großer Saal

  Montag 04.02.2019 15:00 Uhr

Volkshaus/Großer Saal

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Neujahrskonzert am Nachmittag

Nachdem die Jenaer Philharmonie mit ihrem Neujahrsprogramm sowohl in China als auch im Jenaer Volkshaus das Publikum begeistert hatte, gibt es an diesem Nachmittag noch eine letzte Möglichkeit, das Neujahrskonzert in einer Wiederholung zu erleben.

Johann Strauss:
Liebesbotschaft – Polka schnell

Emil Waldteufel:
Mein Traum (mon rêve) – Walzer op. 151

Josef Strauss:
Ohne Sorgen! – Polka schnell op. 271

Josef Strauss:
Brennende Liebe – Polka Mazur op. 129

Johann Strauss:
Kuss-Walzer op. 400

Franz Lehár:
Chinesische Ballettsuite

Camille Saint-Saëns:
Danse Bacchanale aus Samson et Dalila

Johann Strauss:
Stürmisch in Lieb‘ und Tanz – Polka schnell op. 393

Johann Strauss:
Liebeslieder – Walzer op. 114

Johann Strauss:
Unter Donner und Blitz – Polka

Josef Strauss:
Delirien-Walzer Polka op. 324

Jacques Offenbach:
Ouvertüre aus Orpheus in der Unterwelt (Arr. Binder)

Jenaer Philharmonie
Christoph-Mathias Mueller, Leitung

Für Laien ist es manchmal schwierig, den Zugang zur sogenannten klassischen Musik zu finden. Vielleicht ist das Neujahrskonzert ein guter Einstieg?

Die Komponisten der Strauß-Dynastie haben zunächst in Wien, dann in ganz Europa die Musikwelt glücklich gemacht. Schade ist nur, dass ihre Melodien, die das „Hm-ta-ta“ der Begleitung so vielfach auszunutzen verstanden, hierzulande fast nur an Silvester und zu Neujahr zu hören sind.

Johann Strauß der Jüngere, von den Wienern in ihrem geschmeidigen Tonfall „Schani“ genannt, galt seinerzeit als der meist geschätzte lebende Komponist Wiens. Wagner nannte ihn schlicht den „musikalischsten Schädel Europas“. Strauss selbst wusste seinen Erfolg durchaus einzuordnen: „Das Komponieren war offenbar damals eine leichtere Kunst als heutzutage. Zur Hervorbringung einer Polka durchstudiert man jetzt die gesamte Musikliteratur und vielleicht noch einige philosophische Systeme. Früher gehörte zum Komponieren nur eines: ‘es mußte einem etwas einfallen’, wie man sich populär auszudrücken pflegte.“ In seiner Schnell-Polka „Unter Donner und Blitz“ bewies Strauß, dass er seine Kunst auch im Zweivierteltakt entfalten konnte. Über seinen Bruder Josef Strauß sagte Johann, dass dieser der Begabtere, er selbst aber der Populärere wäre.

Christoph-Mathias Mueller, der bei keinem Geringeren als Claudio Abbado assistierte, blickt in seinem Neujahrskonzert mit der Jenaer Philharmonie auch über die Grenzen Wiens. „Danse Bacchanale“ aus „Samson et Dalila“ von Camille Saint-Saëns ist ein Ballett, das zu einem orgiastischen Fest getanzt wird.

Franz Lehár hat dazu beigetragen, dass auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Europa im Walzertakt getanzt wurde. Seine Chinoiserie aus dem „Land des Lächelns“ wurde in Berlin mit Begeisterung aufgenommen.

Émile Levi Waldteufel, in Strasbourg geboren, wird oft die „französische Antwort auf Johann Strauß“ genannt.

Jacques Offenbach komponierte „Orpheus in der Unterwelt“ als Parodie auf die Antike mit stetem Blick auf die Vergnügungssucht der Bourgeoisie im Paris unter Napoléon III. Als Ouvertüre wird heute aber die des Wiener Kapellmeisters Karl Binder gespielt, die er für die Wiener Erstaufführung am Carl-Theater arrangiert und die Offenbach dann autorisiert hatte.

Sebastian Urmoneit

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