· Volkshaus/Großer Saal

 
 
Dienstag 25.12.2018 17:00 Uhr

Volkshaus/Großer Saal

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Sonderkonzert № 4
Weihnachtskonzert

Ludwig van Beethoven:
Prometheus-Ouvertüre

Wolfgang Amadeus Mozart:
Exsultate, jubilate F-Dur KV 165 (158a)

Peter Cornelius:
Sechs Weihnachtslieder op. 8 (orch. Matthias Bucher)

Ludwig van Beethoven:
Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60

Pia Salome Bohnert, Sopran
Jenaer Philharmonie
Christoph-Mathias Mueller, Leitung

Im Weihnachtskonzert 2018 geht die Jenaer Philharmonie erneut auf erfrischende Weise ganz eigene als die üblicherweise eingeschlagenen Wege. Weder präsentiert sie ihren Hörern Bachs „Jauchzet frohlocket“ noch „Stille Nacht“.

Zu Beginn erklingt mit Beethovens Ouvertüre zu den „Geschöpfen des Prometheus“ sogar eine Musik, die weit von allem christlichen Gedankengut entfernt eine Ballettmusik eröffnet, in der die „Erziehung des Menschengeschlechts“ in antikem Sinne vorgeführt wird.

Mozarts Motette „Exsultate, jubilate“ für Sopran und Orchester kann zumindest in einem Festgottesdienst in der Kirche erklingen. In Salzburg erklang das Stück zum Dreifaltigkeitsfest. Die jubelnden Koloraturen und der opernhafte Charakter der Motette erklären sich daraus, dass Mozart die Motette für den Soprankastraten Venanzio Rauzzini geschrieben hat. Heute wird die Partie durch eine Sopranistin ersetzt. Pia Salome Bohnert, die schon in der „Krönungsmesse“ Mozarts hervorgetreten ist, singt die höllisch schwere Partie.

Weihnachtlich wird es dann aber doch nach der Pause, wenn die „Sechs Weihnachtslieder“ von Peter Cornelius erklingen. Zum Komponieren dieser Lieder auf eigene Texte hatte sich der Komponist in die Bernhardshütte im Thüringer Wald zurückgezogen, wo seine Verwandten lebten. Die Lieder sollen „Hausmusik“ im bürgerlichen Sinne sein. An seine Mutter schrieb der Komponist, dass er die Lieder dem „schönen deutschen Familienleben abgelauscht“ habe und sich erhoffte, dass sie „aus dem Herzen dringend auch zum Herzen gehen“ mögen.

Das Finale des Konzerts ist dann wieder weit entfernt von aller Behaglichkeit. Beethovens Sinfonie Nr. 4 gehört zu jenen Werken des Komponisten, die unterschätzt sind und darum selten aufgeführt werden. Für das Orchester ist die Vierte von allen Sinfonien Beethovens am schwersten zu spielen. Dem Hörer bietet sie sich vordergründig einfach, aber insofern schwer zu greifen, als sie nichts mit dem Titanen zu tun hat.

Sebastian Urmoneit

Foto: Sebastian Frohlich

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