· Stadtteilzentrum LISA

 
 
Sonntag 11.11.2018 15:00 Uhr

Stadtteilzentrum LISA

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Stadtteilkonzert
Lobeda № 2

Franz Schubert:
Quartettsatz c-Moll D 703

Camille Saint-Saëns:
Streichquartett Nr. 2 op. 153

Ludwig van Beethoven:
Streichquartett op. 18 Nr. 4

tauber quartett:
Johannes Tauber, Violine
Lydia Wunderlich, Violine
Christian Götz, Viola
Alexander Wegelin, Violoncello

Auch wenn die Musiker und Musikerinnen des tauber quartetts einander schon im Studium kennenlernten, musizieren sie erst miteinander, seit sie ab 2014 gemeinsam in der Jenaer Philharmonie spielen. Schon bald folgten erste Konzerte in Deutschland und im Ausland. Das Ensemble gastierte mehrfach in Nicaragua und gab dort neben Konzerten auch Unterricht und Kurse. Darüber hinaus widmet es sich Education-Programmen und führt in Schulkonzerten junge Menschen an die Klassik heran.

Eröffnet wird das Konzert mit Schuberts Quartettsatz c-Moll. Schon früh hatte Schubert darüber geklagt, dass nach Beethoven kaum noch etwas zu komponieren wäre. Während er in jungen Jahren relativ unbekümmert Quartette schrieb, um sie mit Freunden oder Familienmitgliedern im Elternhaus aufzuführen, konnte er, nachdem er 1816 Beethovens f-Moll-Quartett gehört hatte, nicht mehr so sorglos komponieren wie zuvor. Als er sich 1820 daran machte, ein Quartett zu schreiben, ist er nicht über den Kopfsatz hinausgekommen, wie ohnehin aus der Zeit zwischen 1817 und 1822 fast mehr Bruchstücke als fertig gestellte Instrumentalwerke von ihm überliefert sind.

Nach den Worten Romain Rollands ist Saint-Saëns der seltene Ruhm zuteil geworden, „bereits zu Lebzeiten als Klassiker zu gelten“; denn er brachte „Süße und Klarheit vergangener Perioden in die Rastlosigkeit seiner Gegenwart“, etwas, „das wie ein Überbleibsel einer entschwundenen Welt wirkt“. Wer im 19. Jahrhundert sich in Frankreich als Komponist behaupten wollte, der musste Opern komponieren oder im Salon hervortreten. Kammermusik galt als schwer verständliche „musikalische Algebra“. Um Kammermusik in Frankreich durchzusetzen, rief Saint-Saëns die „Société Nationale de Musique Francaise“ ins Leben.

Beethovens c-Moll-Quartett überrascht mit seiner fast orchestralen Klangfülle und das fast virtuose Hervortreten der die erste Geige. Ungewöhnlich ist die Folge der mittleren Sätze; denn dem Quartett fehlt ein echter langsamer Satz: Auf das Scherzo folgt ein Menuett.

Sebastian Urmoneit

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