Beethovens Sinfonie Nr. 5, der Höhepunkt des Freitagskonzerts

Philharmonischer Konzertabend der großen Gefühle

Justus Thorau, Foto: Marie-Luise Manthei
Justus Thorau, Foto: Marie-Luise Manthei

Das Programm des 2. Philharmonischen Freitagskonzertes am 18. Januar 2019 wirkte als Publikumsmagnet mit der populär gewordenen berühmten Sinfonie Nr. 5 von Beethoven - doch dies nicht allein. Gastdirigent Justus Thorau begann mit der Wiedergabe der „Othello“- Ouvertüre für großes Orchester von Antonin Dvořák. Selten zu hören, eine Art Programm-Musik, wo man als Hörer auf spannende Weise in das poetische Geschehen der Shakespeare-Tragödie zwischen lyrischem Liebreiz und großer Dramatik auf des Komponisten typische Weise mitgenommen wird. Sozusagen erster Höhepunkt mit brillant in all seinen Registern aufspielendem Orchester unter dem enthusiastischen Dirigat von Justus Thorau.

Nach diesem selten zu hörenden Opus kam es des Weiteren zur Begegnung mit dem Ausnahmecellisten Wen-Sinn Yang, der den Solopart in den „Variationen über ein Rokoko-Thema“ für Violoncello und Orchester A-Dur op. 33 von Peter Tschaikowski mit virtuoser Bravour aber auch wunderbarer Klangvielfalt auf seinem Instrument zu gestalten wusste. Zeitgeist 1876, was sich im Formenreichtum der sieben Variationen zwischen tänzerischer Eleganz und furiosem Finale einschließlich farbenreicher Solo-Cadenz spiegelt, ein Stück für sich. Riesenbeifall für alle Beteiligten. Wen-Sinn Yang dankte mit einem Tanz aus der Suite des Spaniers Gaspar Cassado, einem faszinierenden Opus mit folkloristischem Esprit aus dem Jahr 1921.

Nach solchem Entree konnte nach der Pause die Wiedergabe von Beethovens Sinfonie Nr.5 c-Moll nur noch eine Bestätigung all des Vorangegangenen sein, was das Interpretieren betrifft, oder auch ein weiterer Höhepunkt dieses Werkes in der Geschichte unserer Jenaer Philharmonie. Letztere war der Fall! Wo anfangen, wo aufhören bei der Wiedergabe und Würdigung – in den Konzertbüchern ohnehin voller Deutungen zur Entstehung dieser Sinfonie. Justus Thorau wusste die innere Dynamik von Satz zu Satz beim Publikum Emotionen weckend anzuregen: virtuos im Detail und bis ins Kraftvolle steigernd. Das Orchester in Hochform und dem Beinamen „Schicksalssinfonie“ gerecht werdend. Es blieben keine Wünsche offen. Langanhaltender Beifall im ausverkauften Volkshaussaal.

Hans Lehmann

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