Pure Spielfreude
Die Jenaer Philharmonie
»Die Jenaer Philharmonie spielt auf einem derart hohen Niveau, dass die Stadt stolz sein kann, ein Orchester dieser Qualität zu haben.«
SIMON GAUDENZ
Im Kulturleben der Stadt Jena und des Freistaats Thüringen spielt die Jenaer Philharmonie seit Jahrzehnten eine bedeutende und unverzichtbare Rolle. Sie entwickelt neben ihrer regionalen Qualität als größtes Konzertorchester Thüringens zunehmend die Wirkung eines nationalen und internationalen Aushängeschilds und ist für Solisten und Gastdirigenten von höchstem internationalem Niveau eine gern wahrgenommene Adresse.
Ein Alleinstellungsmerkmal der Jenaer Philharmonie sind die drei dem Orchester angeschlossenen Chöre – Philharmonischer Chor, Madrigalkreis und Knabenchor –, durch die die chorsinfonische Musik einen wichtigen Part in der Arbeit des Orchesters einnimmt.
Das besondere Anliegen der Öffnung der Orchesterarbeit in die Stadt hinein und die Profilierung von Angeboten für unterschiedlichste Zielgruppen hat in den letzten Jahren eine Reihe neuer Formate hervorgebracht, die für Vielfalt, Experimentierfreude und die Lust an außergewöhnlichen Kooperationen stehen und die ein junges, extrem engagiertes Orchester in ständiger Bewegung zeigen. Insbesondere der auch überregional enthusiastisch wahrgenommene und zu Gastspielen eingeladene Mahler-Scartazzini-Zyklus sowie auch das als Experimentierfeld angelegte Format DER KLANG VON JENA finden in der Stadt großen Anklang. Mit Konzerten an unterschiedlichsten Orten, etwa im Volksbad, im Kassablanca oder im TRAFO, in verschiedenen Locations der Universität sowie mit der jährlich stattfindenden ArenaOuvertüre auf dem Festplatz Lobeda-West befindet sich die Jenaer Philharmonie im ständigen Dialog mit den Menschen in ihrer Stadt.
Mit Kreativität und Hingabe widmen sich die Musikerinnen und Musiker der Jenaer Philharmonie der Musikvermittlung. So treten sie beispielsweise auch in Schulen und Kindergärten in der Stadt Jena und den umliegenden Landkreisen auf, unterstützt von der Philharmonischen Gesellschaft Jena e. V. im Rahmen des Netzwerks „MUSIK macht schlau“, um auch bei jungem Publikum nachhaltig Begeisterung für Musik zu wecken. Für die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar ist das Orchester seit mehr als fünfzig Jahren wichtiger Kooperationspartner bei der Ausbildung des Dirigiernachwuchses sowie bei den jährlich stattfindenden internationalen Weimarer Meisterkursen.
Einen besonderen Stellenwert besitzt für die Jenaer Philharmonie die Pflege und Ausweitung ihrer künstlerischen Strahlkraft. Seine intensive Gastspieltätigkeit führte das Orchester u. a. in die Alte Oper Frankfurt, in die Kölner Philharmonie, ins Konzerthaus Berlin, in die Tonhalle Zürich, zum Pariser Radio France sowie nach Italien, in die Schweiz, nach Polen, Slowenien, in die Slowakei und nach Armenien. Im Winter 2018/2019 absolvierte die Jenaer Philharmonie eine erfolgreiche Chinatournee. In der neuen Spielzeit stehen weitere hochkarätige Gastspiele, u. a. mit mehreren Konzerten beim Festival Murten Classics, im Konzerthaus Dortmund, in Würzburg und Göttingen sowie mit dem Mahler-Scartazzini-Zyklus IV in Worms und Mülheim im Kalender. Zahlreiche CD-Einspielungen mit bekanntem wie auch mit außergewöhnlichem Repertoire unterstreichen die hohe Qualität und Vielseitigkeit des Orchesters.
1999 und 2002 gewann die Jenaer Philharmonie die Auszeichnung des Deutschen Musikverleger-Verbands für das beste Konzertprogramm der Saison. Von 2017 bis 2020 wurde das Orchester im Programm „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ von der Bundesregierung gefördert. Seit Herbst 2005 ist die Jenaer Philharmonie Mitglied im Europäischen Orchesternetzwerk ONE® („Orchestra Network for Europe“).
Vor über achtzig Jahren als Städtisches Sinfonieorchester Jena gegründet, erhielt die Jenaer Philharmonie am 21. September 1969 ihren heutigen Namen. Unter dem damaligen Chefdirigenten Günter Blumhagen (1967-1980) wurden die Musikerstellen auf 85 erhöht. Als Generalmusikdirektoren folgten Christian Ehwald (1981-1988), Andreas S. Weiser (1990-1998), Andrey Boreyko (1998-2004), Nicholas Milton (2004-2011) und Marc Tardue (2011-2017), bevor mit der Spielzeit 2018.2019 Simon Gaudenz die Leitung des Orchesters übernahm. Heimat der Jenaer Philharmonie ist das 1902/1903 erbaute Volkshaus mit dem prächtigen Ernst-Abbe-Saal, in dem pro Spielzeit 17 Abonnementskonzerte und zahlreiche Sonderkonzerte stattfinden. Das Orchester zeichnet sich zudem durch eine große Vielfalt kammermusikalischer Aktivitäten aus. Zahlreiche Kammermusikensembles des Orchesters bereichern die Konzertreihen mit eigenen Programmen.