»Planet Schostakowitsch«
Vorgestellt: Spielzeit 2025.2026

Die Jenaer Philharmonie hat am 4. Juni 2025 ihr Konzertprogramm der Spielzeit 2025.2026 veröffentlicht. Nach der Vollendung des die letzten sieben Jahre prägenden, national und international beachteten Mahler-Scartazzini-Zyklus schlägt Generalmusikdirektor Simon Gaudenz mit dem Orchester ein neues Kapitel auf, in dem jeweils ein Komponist in den Fokus einer Saison gestellt wird. Unter dem Motto „Planet Schostakowitsch“ macht mit Dmitri Schostakowitsch ein Komponist den Anfang, der Mahlers Musik bewunderte und schätzte: „Schostakowitsch bedeutet nach dem Mahler-Scartazzini-Zyklus für mich den logischen nächsten Schritt, weil er, als ‚der‘ Sinfoniker in der Nachfolge Gustav Mahlers, als der Mahler des 20. Jahrhunderts gelten kann.“, so der Generalmusikdirektor.
Aufgeführt werden aus dem umfangreichen Gesamtwerk Schostakowitschs in den Sinfoniekonzerten das Violinkonzert Nr. 1 a-Moll (18. September 2025), das Klavierkonzert Nr. 1 c-Moll (11. Dezember 2025), seine Sinfonien Nr. 7 C-Dur („Leningrader“) (15. und 16. Januar 2026), Nr. 1 f-Moll (25. Februar und 1. März 2026) und Nr. 10 e-Moll (19. März 2026) sowie Meisterwerke aus seinem reichen kammermusikalischen Schaffen in den Kammermusikreihen der Jenaer Philharmonie. Die Werke werden dabei nicht isoliert präsentiert, sondern in Beziehung zu denen anderer Komponisten gesetzt. „Wir wollen Schostakowitsch zu vielen Themen befragen: Was sagt er zur Gesellschaft? Was sagt seine Musik politisch aus? Was würde er uns sagen, wenn er heute noch leben würde? Diese Fragen können wir ausschließlich musikalisch beantworten.“, erzählt Gaudenz.
Mit der Wahl ihres ARTIST IN RESIDENCE setzt die Jenaer Philharmonie in der neuen Spielzeit einen besonderen Akzent, denn mit dem gebürtigen Jenenser Robert Seidel wird ein international renommierter Lichtkünstler die Musik um neue Erfahrungswelten und Wahrnehmungen bereichern. Seidel arbeitet in den Bereichen Experimentalfilm, Installation, Zeichnung und Projektion. Mit der Jenaer Philharmonie wird er sich in drei Projekten auf eine gemeinsame Klang- und Lichtreise an unterschiedlichen Orten begeben: Bei den Donnerstags- und Freitagskonzerten am 15. und 16. Januar 2026 im Volkshaus mit Schostakowitschs „Leningrader Sinfonie“, dem Chorkonzert „Light and Darkness“ am 13. März 2026 in der Stadtkirche St. Michael, über das Seidel bereits verrät: „Im ersten Teil werden wir eine eher klassisch wirkende Inszenierung sehen. Mit dem zweiten Teil des Programms, der Orgelmusik und elektronische Improvisationen vorsieht, werden wir den Kirchenraum in einer gewissen Art von Innen nach Außen stülpen.“ und unter dem Titel „Light.Sound.Motion“ bei einem Open Air im Jenaer Paradies am 23. Mai 2026. „Meine Art von Lichtkunst soll ein Gegengewicht zur lauten Überinszenierung in unserem Alltag setzen. Es geht nicht um eine aufmerksamkeitsheischende Wirkung, sondern um das intensivere Hineinhören unter Hinzunahme meiner Kunst.“, erklärt der Lichtkünstler.
Einen musikalischen Vorgeschmack auf die neue Spielzeit und die Arbeit Robert Seidels gibt das Saisoneröffnungskonzert bei kostenfreiem Eintritt am 14. September 2025 um 15:00 Uhr zum Tag des offenen Denkmals im Volkshaus Jena.
Überraschend, lebendig und vielfältig sind die Konzertreihen und Kooperationsprojekte der Jenaer Philharmonie auch in der Spielzeit 2025.2026. Die stark nachgefragte After-Work-Konzertreihe „360°“, bei der das Orchester aus nächster Nähe und in ungewohnter Perspektive erlebbar wird, ist genauso fest im Konzertkalender verankert wie die beliebten Samstagskonzerte, die große Musik in kompakter Form auf die Bühne bringen oder die aus den Reihen der Musiker*innen kuratierten „Black Box“-Konzerte im Kassablanca, in denen Musik mit anderen Kunstformen und Themen kombiniert wird. Zu „Philharmonie trifft Jazz“ im Rahmen der Jazzmeile Thüringen begrüßt die Jenaer Philharmonie am 30. Mai 2026 den israelischen Pianisten und Komponisten Uriel Herman, der gemeinsam mit Musiker*innen des Orchesters improvisieren wird – auf dem Programm: Werke von Herman selbst und Musik von Frédéric Chopin, über Antônio Carlos Jobim bis Kurt Cobain aus neuer Perspektive. In Kooperation mit dem Saale-Betreuungswerk der Lebenshilfe Jena und dem Theaterhaus Jena wird am 11. und 12. April 2026 im Volksbad das im Rahmen des Projekts „Kultur für ALLE“ von und mit Menschen mit und ohne Handicap entstandene inklusive Musiktheaterstück „Es fliegt ein Bär“ aufgeführt. Seit 2022 entwickeln 45 Teilnehmende zwischen 12 und 65 Jahren gemeinsam mit Kerstin Lenhart vom Theaterhaus Jena, Projektleiterin Christine Klemm vom SBW Lebenshilfe Jena, den Musikern Benjamin Mährlein und Tim Helbig das Bühnenstück.
Auch viele besondere Solist*innen und Gastdirigent*innen prägen das Konzertprogramm der neuen Spielzeit wie die Violinistin Tianwa Yang, die Flötistin Ana de la Vega, die Barockviolinistin Leila Schayegh, die Pianistin Lilya Zilberstein oder die Dirigent*innen Izabelė Jankauskaitė, Katharina Wincor, Mario Venzago und Christoph Altstaedt.
Mit großen Augen und noch größeren Ohren bestaunen die jüngsten Konzertbesucher*innen seit vielen Jahren den Orchesterklang der Jenaer Philharmonie bei den Familienkonzerten im Volkshaus oder Volksbad. Nun gesellt sich ein neues, pädagogisch begleitetes Format am 2. November 2025 in der Rathausdiele hinzu: das Familienkammerkonzert „Auf die Ohren, fertig, los!“ – mit Streichquartett, kindgerechter Moderation und vielen Mitmachmomenten für Familien mit Kindern von 4 bis 8 Jahren.
Die drei Chöre der Jenaer Philharmonie – der Philharmonische Chor, der Madrigalkreis und der Knabenchor – sind auch 2025.2026 wieder programmatisch eingebunden in Sinfoniekonzerten des Orchesters und mit eigenen Programmen zu hören. So der Philharmonische Chor u. a. mit Raritäten wie „Tout est lumière“ von André Caplet und dem 150. Psalm von César Franck im Donnerstagskonzert am 13. November 2025 sowie mit „Die erste Walpurgisnacht“ von Felix Mendelssohn Bartholdy im Donnerstagskonzert am 23. April 2026. Ein Höhepunkt in der Arbeit des Madrigalkreises wird das Konzert „Light and Darkness“ unter der musikalischen Leitung von Chordirektorin Berit Walther am 13. März 2026 mit der Lichtkunst von Robert Seidel darstellen, in dem u. a. Morten Lauridsens „Lux Aeterna“ erklingt. In der Gemeinschaft des Knabenchores geht es auch darum, Freundschaften und Austausch durch Gesang und soziale Aktivitäten zu fördern: Am 25. Oktober 2025 wirken die Knabenstimmen mit bei der Aufführung von Benjamin Brittens „War Requiem“ in der Thomaskirche Leipzig. Am 6. Juni 2026 ist der Chor in der Stiftskirche St. Servatius Quedlinburg zu Gast. Alle drei Chöre können im gemeinsamen Adventskonzert in der Jenaer Stadtkirche St. Michael am 4. Dezember 2025 erlebt werden.
Außerdem im Programm: Zahlreiche Kammerkonzerte der verschiedenen Kammermusikensembles der Jenaer Philharmonie in der Rathausdiele, die Stadtteilkonzerte in Lobeda und Winzerla, Kulinarische Sonntagsmatineen im Hotel & Restaurant Schwarzer Bär, Kaffeekonzerte, Schülerkonzerte und HörProben für Schulklassen, Einführungen zu ausgewählten Konzerten und vieles mehr.
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Neuer Konzertbeginn
Bitte beachten Sie, dass die Donnerstags- und Freitagskonzerte ab September 2025 bereits um 19:30 Uhr beginnen.
In einer Besucherbefragung im März 2025 hat sich die große Mehrheit des Publikums für einen früheren Beginn der Donnerstags- und Freitagskonzerte ausgesprochen. Diesem Wunsch kommen wir mit Beginn der Spielzeit 2025.2026 gerne nach.